13.11.2024

Auf den Spuren des Widerstands gegen Kolonialismus

Interaktive Geschichtswerkstatt

Zeit:

13.11.2024  
14:15 - 15:45 Uhr

Ort:

Universität Regensburg, Raum PT 2.0.9
Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg

Kategorie:

Fortbildung

Information zur Barrierefreiheit: PT 2.0.9 ist ein ebenerdiger Seminarraum im Foyer des PT-Gebäudes.
Teilnahmegebühr: 5€ (für Kursmaterial)
Anmeldung: nur wenige Plätze sind noch verfügbar, bitte per E-Mail an regina.schuhbauer@ur.de

Wie hängen Rassismus und Kolonialismus zusammen? Was können wir von antikolonialen Widerstandsbewegungen lernen? Der Verein Initiative Perspektivwechsel e. V. bietet eine interaktive Geschichtswerkstatt im Rahmen des Seminars „Globalhistorische Perspektiven auf Erinnerungskultur – am Beispiel des Widerstands gegen die Kolonialherrschaft in Kamerun“ von Dr. Regina Schuhbauer an. Externe Interessent*innen sind herzlich eingeladen, an der interaktiven Geschichtswerkstatt teilzunehmen.

So beschreibt der Verein Initiative Perspektivwechsel e. V. seinen Zugang:

Am Anfang stand für uns die Frage, wie wir mit Kindern und Jugendlichen in Deutschland über das Thema Rassismus und Kolonialismus reden wollen. Wir haben uns die Lehrwerke zu diesen Themen angeschaut. Was uns aufgefallen ist, dass die wenigen Angebote, die es zu dem Thema bereits gibt, die afrikanische Perspektive vollkommen vernachlässigen. Die Erzählungen stellen immer die Kolonisator*innen und ihre Gräueltaten in den Mittelpunkt.

Wenn in Deutschland in der Schule über Kolonialismus gesprochen wird – was bisher so gut wie nicht passiert ist – aber wenn es passiert, dann wird die Berliner Konferenz und die Teilung Afrikas thematisiert und Afrikaner*innen kommen als eigenständige Subjekte häufig gar nicht vor. Das ist ein Problem, weil unserer Ansicht nach ein Bild von Afrikaner*innen als Wehrlose und Unterworfene reproduziert wird, was wiederum Rassismus reproduziert.

Der heutige Rassismus in Deutschland ist ein historisch gewachsenes Phänomen, dessen Ursprung in der Kolonialgeschichte liegt. Narrative, in denen Afrikaner*innen als hilflose Subjekte dargestellt werden, die Armut und Ausbeutung hinnehmen, werden bis heute in den Medien, in Kampagnen großer Hilfsorganisationen, aber auch in Bildungsmaterialien in Deutschland reproduziert.

Natürlich ist es wichtig, die Kolonialverbrechen der Deutschen in ehemals deutschen Kolonien zu thematisieren. Wenn allerdings nur diese Verbrechen thematisiert werden, marginalisiert der Diskurs erneut die afrikanische Perspektive und verfestigt das oben beschriebene Bild von Afrikaner*innen.

Widerstandsbewegungen im Umgang mit dem kolonialen Aggressor bestehen seit Beginn der europäischen Invasion in Afrika. Durch die Thematisierung von Widerstandsgeschichten aus Kamerun wird Kolonialgeschichte aus der Perspektive der kamerunischen Bevölkerung vermittelt, das historische Narrativ neugestaltet und die oben beschrieben rassistischen Bilder werden dekonstruiert.

Deswegen haben wir uns entschlossen, die Workshops von einem anderen Standpunkt aus zu entwickeln. Aus der Perspektive derjenigen Menschen, die sich in Kamerun gegen Kolonialismus gewehrt haben.