26.10.2022

Buchvorstellung

"Du hattest es besser als ich. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert" von Frank Nonnenmacher

Zeit:

26.10.2022  
18:30 Uhr

Ort:

KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg

Kategorie:

Vortrag

Prof. Dr. Frank Nonnenmacher spricht über sein Buch „Du hattest es besser als ich. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert“, in dem er die unterschiedlichen Schicksale seines Vaters Gustav Nonnenmacher als Kampfpilot im 2. Weltkrieg und dessen Bruder Ernst nachzeichnet, der als „Asozialer“ und „Berufsverbrecher“ in das KZ Flossenbürg gebracht wurde.

Erst 2020 beschließt der Bundestag, sogenannte „Berufsverbrecher“ und „Asoziale“ als Opfer des NS-Regimes anzuerkennen. Persönliche Zeugnisse gibt es kaum und das Erinnern an sie kann heraus- fordernd sein – in der Gesellschaft wie auch in den Familien der Betroffenen.

In der Doppelbiografie „DU hattest es besser als ICH“ setzt sich Frank Nonnenmacher mit seiner Familiengeschichte auseinander und zeichnet die Lebenswege seines Vaters Gustav und seines Onkels Ernst nach. Gustav kommt ins Waisenhaus und wird im Zweiten Weltkrieg ein Held der Luftwaffe. Ernst hingegen wird als „Berufsverbrecher“ und „Asozialer“ in den Konzentrationslagern Sachsen- hausen und Flossenbürg inhaftiert. Der Autor skizziert die Lebenswege der Brüder und bettet die Bio- grafien in das Zeitgeschehen ein. Der familiengeschichtliche Zugang zeigt die persönlichen Erlebnisse eines Angehörigen einer Opfergruppe, die bisher weitgehend ignoriert wurde, sowie die Auswirkun- gen der Verfolgung auf die betroffenen Familien.

In der Lesung berichtet Frank Nonnenmacher auch über seinen Einsatz für die Anerkennung der als „Berufsverbrecher“ und „Asoziale“ Verfolgten vor dem deutschen Bundestag.

Zeit: 26.10.2022, 18:30 Uhr
Ort: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg)
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Kontinuitäten der Ausgrenzung

Das Leid zehntausender Opfer des Nationalsozialismus, die als Asoziale” und Berufsverbrecher” verfolgt wurden, rückt erst allmählich in das öffentliche Bewusstsein. Die Nichtbeachtung dieser Menschen ist Teil einer langen Geschichte von Ausgrenzung und Diskriminierung. Diese Veranstaltungsreihe nähert sich lange vergessenen” Opfergruppen multiperspektivisch an.