Am 29.11.2023 wurde die Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „Von Papenburg nach Neuruppin – Zyklus für Maria“ in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg vorgestellt.
Die Ausstellung zeigt das Leben von Maria Fenski (geb. Eissing), geboren am 14. August 1905 in Papenburg an der Ems. Sie starb am 7. August 1942 in der Heilanstalt Neuruppin in Brandenburg. Dort wurde sie mit der Diagnose „Schizophrenie“ im Rahmen der so genannten „Euthanasie“ von den Nationalsozialisten durch Nahrungsentzug ermordet. Sie hinterließ ihren Ehemann Josef Fenski und die drei gemeinsamen Kinder Franz, Christa und Rainer. Viele Jahre wurde in der Familie über die Ermordung von Maria Fenski geschwiegen. Erst 1976 zeigte ihr jüngster Sohn Rainer seinen Töchtern Hannah und Regina ein Foto von Maria und erklärte, dass seine Mutter in Neuruppin „vielleicht gestorben wurde“.
Nach der Wende erforschte die Enkelin Regina die Geschichte der Großmutter in Archiven und Dokumenten; die Enkelin Hannah Bischof schuf den „Zyklus für Maria“ mit sechzehn Gemälden. Mit dieser Ausstellung hat sie nicht nur das jahrzehntelange Schweigen in der Familie gebrochen, sondern ihrer Großmutter auch die Würde zurückgegeben, die die Nationalsozialisten ihr genommen hatten. Eines ihrer Gemälde aus der Reihe „Von Papenburg nach Neuruppin – Zyklus für Maria“ ziert das Buchcover der Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“.
Bildnachweis: Zentrum Erinnerungskultur/Photo Hübner Weiden