28.09.2024

Buchpräsentation und künstlerische Intervention

„Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ und Performance „STIMMEN“

Der Schwerpunkt der Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ liegt auf den vielfältigen Initiativen, die aktuell an diese Verbrechen erinnern. Mit diesem multiperspektivischen Zugriff auf das Thema hat sich die Theaterwerkstatt Blickwechsel aus Haar bei München unter Leitung von Thomas Ritter auseinandergesetzt und ausgehend von Materialien aus der Publikation die Performance „STIMMEN” entwickelt.

Etwa 25 junge Performer:innen im Alter von 12 bis 26 Jahren gestalten eine publikumsnahe Aufführung, die ausschnitthaft an Lebensstationen der NS-Opfer innehält und den Versuch unternimmt, ihnen eine „Stimme” zu verleihen. Sie stellen einzelne Biografien vor, weisen aber als kollektives „Wir” auch auf Mechanismen von Stigmatisierung, Anpassung und Gleichschaltung hin – historisch und gegenwärtig.

Gefördert wurde die Performance in ihrer Entstehung und an ihren verschiedenen Stationen u. a. vom Zentrum Erinnerungskultur, dem Bezirk Oberbayern, der Amadeu Antonio Stiftung, der Bürgerstiftung Haar, der Stiftung der Kreissparkasse für den Landkreis München, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim und der AK-Kultur Oberösterreich.

07.02.2024 – 09.02.2024 

Die Premiere der Performance „STIMMEN” fand am 7. Februar 2024 im ausverkauften Pathos Theater in München statt. Zwei weitere Buchvorstellungen mit einer Aufführung von „STIMMEN” folgten direkt im Anschluss am 8. und 9. Februar 2024.

09.07.2024 – 10.07.2024  

Im Juli 2024 führte die Gruppe ihre Performance im kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar auf. Das im Münchner Osten gelegene Haar war in den Jahren 1940 bis 1945 Schauplatz sogenannter „Euthanasie“-Verbrechen. Über 4.000 Menschen, darunter auch viele Kinder, fielen diesen zum Opfer. Mit der Performance „STIMMEN“ beleuchtete die Theaterwerkstatt Blickwechsel dieses Kapitel der NS-Verbrechen.

23.09.2024

Im September 2024 führten die Teilnehmenden die Performance im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim auf. Auch in Hartheim wurden zwischen 1940 und 1941 über 18.000 als „lebensunwert“ eingestufte Menschen – Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen – ermordet. Im Vorfeld der Performance stellte Prof. Dr. Jörg Skriebeleit die Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ dem Publikum im österreichischen Hartheim vor.

Veranstaltungshinweis:

Am 14.03.2025 zeigt das ZE die Performance „Stimmen“ in Regensburg und stellt das Buch vor, das inzwischen auch als Sonderausgabe in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen ist. Die Veranstaltung findet im M26 der Stadt Regensburg statt und ist Teil der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Weitere Informationen finden sie hier.

Bildnachweis: Janina Ruthenkolk