Auftakt zur Vortragsreihe
Debatten und Positionen der Erinnerungskultur
Am 22. Juni 2022 fand der erste Teil der Vortragsreihe „Debatten und Positionen zur Erinnerungskultur“ statt. Im urbanen Ambiente des PresseClubs bot Prof. Dr. Axel Klausmeier den knapp 40 Teilnehmenden einen weit gefächerten Einblick in aktuelle Entwicklungen und Fragestellungen der deutschen Erinnerungslandschaft.
Prof. Klausmeier, seit 2009 Direktor der Stiftung Berliner Mauer, betonte in seinem Vortrag die Rolle von Gedenkstätten und anderen Erinnerungsorten als Orte der historisch-politischen Bildung für Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen. Eine immer diverser werdende Gesellschaft mache neue pädagogische Konzepte notwendig, die sich multiperspektivisch an ein breites Publikum richten. Es gehe darum, die Menschen zum Zuhören und Fragen anzuregen und ihnen die nötigen Tools für eine reflektierte Auseinandersetzung mit Geschichte und Politik zu geben.
Geschichte sei dabei immer als narrative Konstruktion zu betrachten, wie Prof. Klausmeier mit einem Hinweis auf den Krieg in der Ukraine ausführte. Als wichtige Themen des erinnerungskulturellen Diskurses in Deutschland nannte er Postkolonialismus, Demokratiegeschichte, NS- und SED-Aufarbeitung, aber auch allgemeingesellschaftliche Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimapolitik und die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement. Im Dialog mit dem Publikum ging es anschließend vor allem um den Umgang mit schwierigen historischen Erinnerungsorten und Darstellungen in Bezug auf bestimmte Opfergruppen oder politisch problematische Botschaften.
Damit bot der Abend einen passenden ersten Auftakt für kommende Debatten und Positionen zur Erinnerungskultur. Wir freuen uns auf viele weitere interessante Denkanstöße und Diskussionen.
Debatten & Positionen zur Erinnerungskultur
Die Vortragsreihe Debatten und Positionen zur Erinnerungskultur soll allen Interessierten verschiedene Perspektiven der Erinnerungskultur zugänglich machen und eine Möglichkeit zum Austausch bieten.