17.03.2025

„STIMMEN“

Performance der Theaterwerkstatt Blickwechsel

In Auseinandersetzung mit der Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ hat die Theaterwerkstatt Blickwechsel aus Haar bei München unter Leitung von Thomas Ritter die Performance „STIMMEN“ entwickelt.

Etwa 25 Performer*innen im Alter von 12 bis 26 Jahren gestalten eine publikumsnahe Aufführung, die ausschnitthaft an Lebensstationen der NS-Opfer innehält und den Versuch unternimmt, ihnen eine „Stimme“ zu verleihen. Die jungen Performer*innen stellen einzelne Biografien vor, weisen aber als kollektives „Wir“ auch auf Mechanismen von Stigmatisierung, Anpassung und Gleichschaltung hin – historisch und gegenwärtig.

Die Premiere der Performance fand im Februar 2024 im ausverkauften Pathos Theater in München statt. Im September 2024 führten die Teilnehmenden die Performance außerdem im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim auf. Dort wurden zwischen 1940 und 1941 über 18.000 als „lebensunwert“ eingestufte Menschen – Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen – ermordet.

Im März 2025 zeigte das ZE die Performance zusammen mit einer Vorstellung der Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ im M26 der Stadt Regensburg. Die Veranstaltung war Teil der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der Veranstaltungsort M26 als niedrigschwelliger soziokultureller Begegnungsraum trug wesentlich dazu bei, einen offenen Austausch zwischen Publikum und Performer*innen zu ermöglichen.

Gefördert wurde die Performance in ihrer Entstehung und an ihren verschiedenen Stationen u. a. vom Zentrum Erinnerungskultur, dem Bezirk Oberbayern, der Amadeu Antonio Stiftung, der Bürgerstiftung Haar, der Stiftung der Kreissparkasse für den Landkreis München, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim und der AK Kultur Oberösterreich.

Bildnachweis: © Janina Ruthenkolk