09.11.2022

Die NS-„Euthanasie“ in Literatur, Film und Theater

Das Beispiel Nebel im August
Despina Grammatikopulu (Moderation), Ulrich Limmer, Robert Domes und Kathrin Mädler (von links) © Dionys Asenkerschbaumer

Am 30.10.2022 um 11:00 Uhr lud das Zentrum Erinnerungskultur zur Podiumsdiskussion ein. Diese erste der vier Veranstaltungen, die im Rahmen des Buchprojekts „Den NS-Krankenmord erinnern“ stattfinden, hatte die Kunst im Fokus. Buchautor Robert Domes, Filmproduzent Ulrich Limmer und Theaterintendantin Kathrin Mädler diskutierten über die Grenzen, Chancen und Möglichkeiten ihrer unterschiedlichen Medien, mit der Erinnerung an die NS- „Euthanasie“ umzugehen.

Theatercafé im Kleinen Theater Haar © Dionys Asenkerschbaumer

Im Theatercafé des Kleinen Theaters Haar unterhielten sie sich — angeleitet von der Moderatorin Despina Grammatikopulu — vor einem aufmerksamen Publikum über die Darstellung des Lebens des Jungen Ernst Lossa, der in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren durch eine Medikamentenüberdosis ermordet wurde. Die Einblicke in die positive und zum Teil immer noch anhaltende Resonanz zu Buch, Film und Theaterstück und die interessierten Fragen des Publikums im Anschluss an die Diskussion haben gezeigt, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema in der Kunst eine wichtige und lohnende Angelegenheit ist.

„Ich sehe das Theater immer auch als einen Ort, der schon auch den Zarten, den Schwächeren, denen, die an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt sind, eine Stimme und einen Raum gibt.“

Kathrin Mädler

„Ich hätte gerne, dass so eine Geschichte jeder lesen kann, auch meine Kinder lesen können. Und damit habe ich mich dann auf den Weg gemacht, einen Roman zu schreiben.“

Robert Domes

„In 150 Feedbacks auf Amazon konnte man nachlesen, was für eine Wirkung dieser Film hatte und was es ausgelöst hat bei den Leuten, mit etwas konfrontiert zu sein, was einfach totgeschwiegen wurde.“

Ulrich Limmer

Presseecho zur Podiumsdiskussion in München-Haar:

Weitere Podiumsdiskussionen in der Reihe:

Den NS-Krankenmord erinnern

Im Rahmen des Publikationsprojekts „Den NS-Krankenmord erinnern“ veranstaltet das Zentrum Erinnerungskultur mehrere interdisziplinäre Podiumsdiskussionen zu Geschichte und Gegenwart der Erinnerung an den NS-Krankenmord.