Das Projekt geht von den Schauplätzen des NS-Krankenmords im Bezirk Oberbayern aus. Es fragt nach der Geschichte und Gegenwart der Erinnerung an die sog. „Euthanasie“ und „Rassenhygiene“ während der NS-Zeit. Dabei setzt es oberbayerische Initiativen der Aufarbeitung und des Gedenkens in Beziehung zu konkreten Beispielen erinnerungskultureller Projekte aus anderen Regionen Deutschlands und dem östlichen Europa. Neben der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Thematik werden auch andere Herangehensweisen, z.B. künstlerische Auseinandersetzungen, diskutiert.
Das Publikations- und Ausstellungsprojekt versteht sich selbst als Teil der erinnerungskulturellen Bearbeitung der NS-Krankenmorde und damit als Beitrag zu einer anhaltenden, nicht abschließbaren Debatte. Durchgeführt wird es am Zentrum Erinnerungskultur, finanziert durch den Bezirk Oberbayern.
Die Publikation „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ wurde im Juni 2023 als reich illustrierter Band veröffentlicht, der die vielfältigen Formen der Erinnerung an die nationalsozialistischen Krankenmorde versammeln, aber auch Debatten und Kontroversen sichtbar machen soll. Dadurch soll ein Panorama entstehen, das Impulse für weitere Formen des Umgangs und der Auseinandersetzung mit den NS-Krankenmorden aussendet.
Pressestimmen zu „Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“
Verdrängte Morde
(Münchner Merkur, 15./16.07.2023, nur Print)
Die verdrängten Morde
(Süddeutsche Zeitung, 17.07.2023, Onlineversion)
»Euthanasie«: Erinnerung an den verdrängten Massenmord (nd, 19.07.2023)
Erste Publikation des Zentrums Erinnerungskultur übergeben (Universität Regensburg, 01.08.2023, Pressemitteilung)
Jörg Skriebeleit bringt Buch zu Euthanasie in NS-Zeit heraus (Onetz, 03.08.2023, zahlungspflichtig)
Die erste Publikation – „Verdrängt – die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‘Euthanasie‘-Morde“ (Mittelbayerische Zeitung, 04.08.2023)
NS-„Euthanasie“: Die Nazi-Morde in den Heil- und Pflegeanstalten (Sonntagsblatt, 07.08.2023)
Beispielhafte Präsentation von Geschichte. Das Buch „Verdrängt“ behandelt nationalsozialistische „Euthanasie“-Morde und die Erinnerung daran (Regensburger Zeitung, 24.08.2023, nur Print)
Buchbesprechung durch Prof. Dr. med. Ekkehardt Kumbier (Nervenarzt, September 2023)
Bis heute nicht als NS-Opfer anerkannt: Passauer Wissenschaftler Wilnried Helm über sein Buch „Verdrängt“ über die NS-„Euthanasie“-Morde (Passauer Neue Presse, 05/06.11.2023, zahlungspflichtig bzw. Print)
Offene Gesellschaft statt Ausgrenzung. Buchpräsentation zur Erinnerung an die NS-„Euthanasie“-Morde (Passauer Neue Presse, 14.11.2023, zahlungspflichtig bzw. Print)
Buch über Euthanasie (Donaukurier, 20./21.01.2024, nur Print)
Beklemmende Stimmen. Erneut widmet das Theater des Haarer Ernst-Mach-Gymansiums ein Stück den Opfern des nationalsozialistischen Mordprogramms in der Psychiatrie (Süddeutsche Zeitung, 06.02.2024, nur Print)
Veranstaltungen
Im Rahmen des Publikationsprojekts veranstaltete das ZE im Herbst 2022 eine Reihe von vier Podiumsdiskussionen. Die vier Gespräche thematisierten wesentliche Aspekte des Umgangs mit der NS-„Euthanasie“ seit 1945.
Künstlerische Zugänge: Dafür steht beispielhaft das Projekt „Nebel im August“. Die Geschichte eines jugendlichen Krankenmordopfers wird dabei durch einen dokumentarischen Roman, einen Kinofilm sowie ein Theaterstück künstlerisch bearbeitet.
30.10.22
Die NS-„Euthanasie“ in Literatur, Film und Theater. Das Beispiel NEBEL IM AUGUST
Podiumsdiskussion mit Robert Domes, Prof. Ulrich Limmer und Dr. Kathrin Mädler
Aktuelle Erinnerungskultur: Die Frage, was heute ein angemessenes Gedenken und Erinnern sein kann, wird angegangen mit dem Blick auf die Erinnerungsarbeit an Gedenkstätten als auch an einer „belasteten“ psychiatrischen Klinik.
13.11.22
Wie erinnern? Aktuelle Erinnerungskultur zur NS-„Euthanasie“ in Deutschland und Österreich
Podiumsdiskussion mit Irene Zauner-Leitner, Thomas Stöckle und Prof. Dr. Peter Brieger
Ethische Zusammenhänge: Die Beschäftigung mit dem Thema NS-„Euthanasie“ kann einen Zugang hin zu grundlegenden ethischen Fragen öffnen. Wie verhält sich unsere Gesellschaft zu geistig oder körperlich behinderten Menschen? Wie stehen wir zu den grundlegenden ethischen wie biopolitischen Fragen, die sich besonders am Anfang und am Ende des Lebens stellen?
21.11.22
„Wert des Lebens“. (Medizin-)Ethik, Umgang mit Behinderung, Biopolitik
Podiumsdiskussion mit Dr. Michael Wunder, Dr. Mirjam Janett und Dinah Radtke
Verdrängte Erinnerung: Die von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation Betroffenen sind bis heute offiziell nicht als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Betrachtet werden die verschlungenen Wege vom Verdrängen und Vergessen hin zum Gedenken und Erinnern.
29.11.22
Die Verdrängten. Ein Gespräch über die Geschichte des Umgangs mit den NS-Krankenmorden
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Michael von Cranach, Dr. Ulrich Baumann und Margret Hamm
Die Landshuter Hochzeit (1920–1960)
Das Forschungsprojekt widmet sich der Geschichte der Landshuter Hochzeit in der Zeitspanne von 1920 bis 1960 und versteht das historische…
mehr dazuAusstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“
Die Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ hinterfragt die „Gemachtheit“ der Interviews mit Zeitzeug*innen und ihre gesellschaftliche Rolle seit 1945. Sie gibt…
mehr dazuForschungs- und Vermittlungsprojekt „Das Grüne Band“
Vom Todesstreifen zur Naturoase – diese Verwandlung hat das Grüne Band entstehen lassen, das sich am Verlauf des ehemaligen Eisernen…
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