Auftakt Veranstaltungsreihe

„Sichtbar - unsichtbar. Lebenswege jüdischer Frauen“

Zeit:

18.10.2023  
16:00 Uhr

Ort:

Jüdische Gemeinde Regensburg
Am Brixener Hof 2, 93047 Regensburg

Die Veranstaltungsreihe ist eine Zusammenarbeit des Regensburger Vereins für Volkskunde e.V., Dr. Esther Gajek, dem Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg und der Jüdischen Gemeinde Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat des Staates Israel in München, der Stadt Regensburg (Kulturreferat), Soroptimist International, Club Regensburg e.V., dem Zusatzstudium für Genderkompetenz der Universität Regensburg und dem Evangelischen Bildungswerk.

Die Ringvorlesung macht bekanntere und unbekanntere Lebenswege von jüdischen Frauen sichtbar. Nach einer grundsätzlichen Einführung zur Rolle der Frau im Judentum zwischen Tradition und Moderne werden schlaglichtartig weibliche Biografien seit dem 19. Jahrhundert bis heute präsentiert. Oft waren jüdische Frauen Pionierinnen im männlich dominierten Umfeld von Bildung und Berufstätigkeit: als Studentinnen, Professorinnen, Ärztinnen, Sachbuchautorinnen, Schriftstellerinnen, Komponistinnen bis hin zu Soldatinnen und zur Ministerpräsidentin. Durch den Nationalsozialismus wurde auch dieser Aufbruch jüdischer Frauen in ganz Europa jäh unterbrochen oder vernichtet – aus Erfolg wurde Verfolgung und millionenfacher Mord. Autobiographische Dokumente von und Interviews mit Überlebenden machen deutlich, wie schwer und teils unmöglich es war, an bisher Erreichtes wieder anzuknüpfen.Wie verhält es sich mit weiblichen jüdischen Identitäten nach 1945? Wie in Israel – wie in Deutschland? Wie sprechen jüdische Frauen über sich, wie wird über sie gesprochen? Welche neuen Rollen stehen zur Verfügung – sei es als Rabbinerin, sei es jenseits der Heteronormativität? Auch diese Fragen gilt es in den Blick zu nehmen.

Der erste Termin der Reihe widmet sich der Frage, warum dieses Thema gewählt wurde. Folgende Referenten nähern sich der Frage an:

  • Bürgermeister Ludwig Artinger (Grußwort)
  • Ilse Danziger, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Regensburg
  • Dr. Julie Grimmeisen, Generalkonsulat des Staates Israel, München (Moderation)
  • Dr. Esther Gajek, Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft, Universität Regensburg
  • Prof. Dr. Isabella von Treskow, Lehrstuhl für romanische Philologie, Universität Regensburg

Sichtbar – unsichtbar. Lebenswege jüdischer Frauen

Die Veranstaltungsreihe enthält Vorträge, eine Lesung, Filmvorführung, Konzert und Stadtführung. Sie richtet sich an ein universitäres Publikum genauso wie an eine breite Öffentlichkeit. Mit „wohlwollendem Interesse am Judentum“ (Hans Rosengold) soll jüdisches Leben als Teil einer gemeinsamen Kultur beleuchtet werden.