Verdrängt

Die Erinnerung an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde

Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde und ihre Rezeptionsgeschichte standen im Mittelpunkt eines vom Bezirk Oberbayern geförderten Projekts (Laufzeit 2021 bis 2025).

Das Projekt verstand sich als Teil der erinnerungskulturellen Bearbeitung der NS-Krankenmorde und fragte nach der Geschichte und Gegenwart der Erinnerung an die sogenannte „Euthanasie“ und „Rassenhygiene“ während der NS-Zeit.

Der Schwerpunkt lag auf den vielfältigen Initiativen, die aktuell an diese Verbrechen erinnern. Der Blick richtete sich über Deutschland hinaus auch auf weitere europäische Länder.

Neben der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Thematik wurden auch andere Herangehensweisen wie z. B. künstlerische Auseinandersetzungen angesprochen.

In unterschiedlichen Formaten beschäftigten wir uns von 2021 bis 2025 mit der Thematik des NS-Krankenmords. Kernprodukt des Projekts ist die Publikation Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde.

Der populärwissenschaftlich ausgerichtete Band ist im Juni 2023 im Wallstein Verlag erschienen. Im März 2025 erschien die Publikation außerdem als Sonderausgabe in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Marginalisierung der von den Nationalsozialisten ermordeten psychisch kranken und behinderten Menschen hält bis heute an. Gleichzeitig intensiviert sich die Erinnerungsarbeit mit wachsender Entfernung zu den Ereignissen.

Verdrängt bietet mit Fallstudien, Gesprächen, Portraits und reichem Bildmaterial einen diskursiven und visuellen Zugang zum Thema. Neben dem persönlichen, gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Umgang mit den „Euthanasie“-Verbrechen kommen grundlegende ethische Fragen über den „Wert des Lebens“ zur Sprache.

Dabei werden vielfältige Formen der Erinnerung an die nationalsozialistischen Krankenmorde versammelt, aber auch Debatten und Kontroversen sichtbar gemacht. Ziel des Bandes ist es, ein Panorama zu zeichnen, das Impulse für weitere Formen des Umgangs und der Auseinandersetzung mit den NS-Krankenmorden aussendet. 

Begleitet wurde das Publikationsprojekt von Veranstaltungen in Augsburg, Erlangen, Flossenbürg, Haar, Hartheim, Ingolstadt, München, Passau und Regensburg.

Mit vielfältigen Formaten sollte ein Beitrag dazu geleistet werden, sich kreativ, fortlaufend und multiperspektivisch mit der Erinnerung an den NS-Krankenmord auseinanderzusetzen. So gab es eine Ausstellung mit bildender Kunst, wurden Kurzfilme zu Betroffenen des NS-Krankenmords erstellt, fanden Podiumsdiskussionen mit diversen Akteur*innen der Erinnerung an den NS-Krankenmord wie Künstler*innen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen statt oder entwickelten junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren eine Performance, die auf Materialien aus der Publikation aufbaut.

Einen Einblick in die unterschiedlichen Veranstaltungsformate erhalten Sie hier:

Veranstaltungen

Rückblick

Performance „STIMMEN“

Etwa 25 junge Performer*innen gestalten eine publikumsnahe Aufführung, die an Lebensstationen der NS-Opfer innehält und den Versuch unternimmt, ihnen eine…

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Podiumsgespräche

Bei Podiumsdiskussionen standen die Debatten um die vielfältigen Formen des Umgangs mit den „Euthanasie“-Verbrechen im Fokus. Es beteiligten sich Künstler*innen,…

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Filmische Collage

Zwei Kurzfilme, die ausschließlich mit historischen Quellen und Aufnahmen der historischen Originalschauplätze heute arbeiten, entstanden im Zuge des…

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Ausstellung „Von Papenburg nach Neuruppin – Zyklus für Maria“

Mit der Ausstellung zeigt Hannah Bischof das Leben ihrer Großmutter Maria Fenski und bricht damit das jahrzehntelange Schweigen in der…

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Veranstaltungshinweise:

Am 14.03.2025 zeigt das ZE die Performance „STIMMEN“ in Regensburg und stellt dabei auch „Verdrängt“ vor. Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden sie hier.

Der Kurzfilm „Edith Hecht“ wird bei der Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg zu sehen sein. Er läuft im Regionalfenster 2 am 21.03.2025 um 20:30 Uhr im Ostentor-Kino und am 27.03.2025 um 18:00 Uhr in der Filmgalerie im Leeren Beutel.


Pressestimmen

Verdrängt – Die Erinnerung an die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde

Verdrängte Morde
(Münchner Merkur, 15./16.07.2023, nur Print)

Die verdrängten Morde
(Süddeutsche Zeitung, 17.07.2023, Onlineversion)

„Euthanasie“: Erinnerung an den verdrängten Massenmord (nd, 19.07.2023)

Erste Publikation des Zentrums Erinnerungskultur übergeben (Universität Regensburg, 01.08.2023, Pressemitteilung)

Jörg Skriebeleit bringt Buch zu Euthanasie in NS-Zeit heraus (Onetz, 03.08.2023, zahlungspflichtig)

Die erste Publikation – „Verdrängt – die Erinnerung an die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ (Mittelbayerische Zeitung, 04.08.2023)

NS-„Euthanasie“: Die Nazi-Morde in den Heil- und Pflegeanstalten (Sonntagsblatt, 07.08.2023)

Beispielhafte Präsentation von Geschichte. Das Buch „Verdrängt“ behandelt nationalsozialistische „Euthanasie“-Morde und die Erinnerung daran (Regensburger Zeitung, 24.08.2023, nur Print)

Buchbesprechung durch Prof. Dr. med. Ekkehardt Kumbier (Nervenarzt, September 2023)

Bis heute nicht als NS-Opfer anerkannt: Passauer Wissenschaftler Winfried Helm über sein Buch „Verdrängt“ über die NS-„Euthanasie“-Morde (Passauer Neue Presse, 05/06.11.2023, zahlungspflichtig bzw. Print)

Offene Gesellschaft statt Ausgrenzung. Buchpräsentation zur Erinnerung an die NS-„Euthanasie“-Morde (Passauer Neue Presse, 14.11.2023, zahlungspflichtig bzw. Print)

Buch über Euthanasie (Donaukurier, 20./21.01.2024, nur Print)

Beklemmende Stimmen. Erneut widmet das Theater des Haarer Ernst-Mach-Gymansiums ein Stück den Opfern des nationalsozialistischen Mordprogramms in der Psychiatrie (Süddeutsche Zeitung, 06.02.2024, nur Print)


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